Ein sternenklarer Himmel über der Wüste von Mentoran...
Der Sand und die Luft sind abgekühlt ... es herrscht eisige Kälte.
Doch trotz dieser schlechten Witterung gibt es auch in der
Wüste noch Aktivitäten ...
Eine Natla aus dem Nebelland von Narubia bahnt sich ihren Weg
durch die Monsterhorden im abgekühlten Sand...
Sie fand die auf dem Boden wachsenden Sandrosen besonders
interessant und nicht selten blieb sie stehen und bückte sich,
um die eine oder andere Rose zu betrachten.
Immer weiter nach Osten ging sie, bis sie, kurz vor dem Übergang
zum Salzsee von Orewu, auf etwas füer sie sehr merkwürdiges
und sehr Erstaunliches stieß.
Auf dem Boden war eine Sandrose - doch sie war von leuchtender,
leicht giftig wirkender blauer Farbe. So eine Seltenheit wollte
sich die Natla natürlich nicht entgehen lassen und versuchte,
die Rose einfach vom Boden aufzulesen. Doch seltsamerweise war
sie fest am Boden, als ob sie, obwohl sie doch aus Sand war,
Wurzeln im lockeren Sand schlagen würde. Schließlich gelang es
ihr aber doch die Rose mitzunehmen, indem sie sie mit ihrem
Giftdolch der Händler vom Boden trennte. Sie steckte die merk-
würdige Sandrose ein...
Wieder in ihrer Heimat Narubia angekommen, holte sie, kurz vor
Anbruch des Morgens, die Sandrose wieder aus ihrer Tasche, um
sie noch einmal zu betrachten. Als sie sich dann zum Schlafen
legen wollte, fiel ihr mit Entsetzen auf, dass die Stelle an
ihrem Körper, wo sie die Rose getragen hatte, sich nun ebenfalls
mit diesem giftig wirkendem Blau gefärbt hatten. Doch trotz des
Schreckes legte sie sich schlafen...
Als sie dann am nächsten Abend aufwachte, um zur nächsten nächt-
lichen Jagd zu schreiten, schmerzte die betroffene Stelle auf
einmal höllisch. Sie besah die Wunde und schrie vor Entsetzen
laut auf. Beinahe hätte sie diesen Schock nicht verkraften können.
Dort, wo am Morgen zuvor noch die blaue Färbung war, war nun
nichts weiter, als purer, fester Sand. Und schon spürte sie, wie
sich die feinen Sandkörner durch ihre Adern im ganzen Körper ver-
teilten. Bald darauf kamen die Körner in ihre Lunge und das Atmen
fiel ihr immer schwerer, bis sie schließlich gar nicht mehr Atmen
konnte... Sie starb.
Bald darauf wurde sie von einigen Natla auf dem Friedhof von Ru-
ward begraben. Doch tief in diesem Grab floss noch immer das Blut
in den Adern und verteilte den Sand...
Ein paar wochen später war ein Natla zum Grab gekommen, um es mit
frischen Blumen zu schmücken. Da hatte sich der Name auf dem Grab-
stein plötzlich verändert (Der vorherige Name ist in den Prophe-
zeiungen untergegangen). Nun stand da in großen Buchstaben:

MILKA

Und dann, für den zu Tode erschrockenen Natla ganz plötzlich,
gab es ein lautes Knacken, einen Sandwirbel und dann brach die
Grabplatte auf. Heraus kam nicht mehr die ehemalige Natla, sondern
eine Taruner, ein Wesen aus lebendem Sand. Die Wut und der Hass,
der sich bei ihrer schmerzhaften Verwandlung von Natla zu Taruner
entwickelt hatten, sprudelten nun mit einem Mal aus ihr heraus:
Sie fiel über den wehrlosen Natla an ihrem Grab her und tötete
ihn schnell, kurz und schmerzlos. Daraufhin lächelte sie nur...

@Isrador copyright